Social Media für Journalisten – wie kann das funktionieren?

April 2022 | Christina Jacob
zuletzt aktualisiert am 19. Juni 2024
Social Media hat den Journalismus komplett verändert.

Ob Instagram, Twitter, Facebook oder Tik Tok – Millionen von Nutzern konsumieren täglich Berichte, Bilder, Videos und Meldungen online. Und stellen selbst Nachrichten ins Netz. Der Faktencheck bleibt da oft auf der Strecke, zwischen Fake News und gut recherchierten Inhalten zu unterscheiden ist oft nicht so einfach. Doch bieten soziale Netzwerke Journalisten auch zwei wesentliche Vorteile: Eine enorme Reichweite und eine ebenso enorme Fülle an Informationen, auf die sie schnell und unkompliziert zugreifen können.

Warum Social Media auch für Journalisten attraktiv ist

Klassische Printmedien stehen mehr oder weniger mit ihrem Namen für quellenbasierte Inhalte. Auf Social Media kann jeder verbreiten, was ihm gerade einfällt, von nicht belegbaren Behauptungen über Verschwörungstheorien bis hin eben zu Fake News. Die Instanz, die Inhalte anhand journalistischer Kriterien überprüft, fehlt. So ist es auch für die Nutzer nicht sofort ersichtlich, ob sie glaubhafte Meldungen oder Quatsch lesen. Das ist der Nachteil. Dennoch – soziale Medien lassen sich nicht mehr aus unserem Alltag wegdenken, sie sind selbstverständlicher Bestandteil unseres täglichen Medienkonsum geworden. Und deshalb sollten Journalisten sie auch für ihre Inhalte nutzen.

Vor allem jüngere Menschen verbringen mehr Zeit online als sich über klassische Medien zu informieren. Grundsätzlich findet der Zugriff auf tagesaktuelle Meldungen eher online statt, gerade von Menschen, die Fernsehen, Tageszeitung oder Radio früher eher selten genutzt haben.

Über Social Media können also auch Leute angesprochen werden, die man sonst nicht erreicht hat.

Wie journalistische Beiträge auch in Social Media funktionieren

1. Eigene Marke aufbauen

Entwickeln Sie eine Markensprache, welchen Namen wollen Sie Ihrer Online-Präsenz geben, welche Bildsprache verwenden, und vor allem: Was wollen Sie mitteilen? Worum geht es Ihnen? Ihr Konzept und Ihre eigene Ästhetik sind wichtig, denn sie haben einen Wiedererkennungswert, und Ihre Leser wissen, welchen Content Sie von Ihnen erwarten können. Das erzeugt Vertrauen.

2. Stil verfeinern

Die Aufmerksamkeitsspanne im Internet ist extrem kurz. Mit langen, ausführlichen Beiträgen können Sie nicht landen. Erstellen Sie kurze, knappe Beiträge, die mit wenigen Zeilen die entsprechenden Informationen vermitteln. Nutzen Sie Bilder und Videos, damit bekommen sie sofort Aufmerksamkeit.
Studieren Sie das Verhalten Ihrer Zielgruppe: Wem folgen sie? Wie interagieren sie? Passen Sie Ihre Beiträge diesem Stil an und erstellen Inhalte, für das sich Ihr Publikum interessiert.

3. An die Plattform anpassen

Instagram, Facebook, Twitter, TikTok – jede Plattform hat andere Nutzer. Stellen Sie sich breit auf und nutzen Sie mehrere soziale Netzwerke, dann passen sie ihren Auftritt an die jeweiligen Nutzer an. Instagram ist eher kreativ ausgerichtet und geschäftsorientiert, während Twitter hauptsächlich für aktuelle Nachrichten genutzt und auf TikTok schnelle und ansprechende Videoinhalte geteilt werden. Sich crossmedial aufzustellen kann noch mehr Aufmerksamkeit generieren.

4. Mit den Hashtags arbeiten

Die Hastags sind ein wichtiges Instrument, um Ihre Inhalte in bestimmte Kategorien einzuordnen. Mit Hashtags sind Inhalte in sozialen Netzwerken besser auffindbar und Sie können sich mit dem richtigen Hashtag eine größere Reichweite verschaffen. Nutzen Sie etablierte Hashtags und kreieren selber welche, die Sie zu „Ihren“ Hashtags machen. Über Hashtags kann man auch mit anderen Usern ins Gespräch kommen und nebenbei seine Reichweite erhöhen.

5. Abwechslung

Die Vielfältigkeit von Inhalten erhöht die Zahl der Seitenaufrufe. Bilder und kleine Videos erzeugen Aufmerksamkeit, interagieren Sie mit Ihren Followern über Abstimmungen oder kleine Rätsel. Instagram bietet einfache Tools dazu. Es gibt zahlreiche, z.T. auch kostenlose Bilddatenbanken, in denen Sie unkompliziert passendes Material finden.

Fazit:

Man muss sich nicht von seriösem Journalismus verabschieden, um auch in Social Media präsent zu sein. Richtig präsentiert, bekommt man mit faktengecheckten Inhalten im Internet eine große Reichweite und kann selbst von dem vielfältigen Informationsangebot im weltweiten Netz profitieren. Und hat sogar die Möglichkeit, mit seinen Leser:innen direkt in Kontakt zu treten.

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