Qualitative Interviews sind eine wichtige Forschungsmethode, um Informationen über ein bestimmtes Thema zu sammeln. Damit ein Interview in wissenschaftlichen Arbeiten verwendet oder als Quelle zitiert werden kann, ist eine Transkription erforderlich. Nur so werden die Inhalte, also die Meinungen der Befragten, auch richtig dargestellt, können korrekt ausgewertet und miteinander verglichen werden. Und letztendlich sollten die Forschungsergebnisse am Ende ohnehin in Schriftform vorliegen.
Viele, die nicht so häufig mit dem Erstellen von Texten arbeiten, haben eventuell Schwierigkeiten mit der Transkription. Aber wenn ein paar Dinge beachtet und die Transkriptionsregeln für eine systematische Umwandlung des Interviews befolgt werden, ist es gar nicht so schwer.
Sind nur die Inhalte wichtig für Ihre Forschung? Oder spielen auch die Ausdrucksweise und das Verhalten des Interviewpartners während des Gesprächs eine Rolle?
Bereiten Sie sich ein Ablagesystem vor, bevor Sie beginnen: Speichern Sie jedes Interview einzeln ab und benennen das Dokument und die entsprechende Audiodatei mit Datum und identischem Titel. Zur besseren Bearbeitung ist es außerdem notwendig, Zeitmarken zu setzen und die verschiedenen Sprecher zu anonymisieren. In der Regel wird für den Interviewer das Kürzel „I“ verwendet, für die Befragten ein „B“, bei mehreren Personen mit der entsprechenden Zahl dazu („B1“, „B2“ usw.). So lassen sich wichtige Stellen später leichter wiederfinden.
1. Die einfache Transkription (nach Dresing und Pehl, Kuckartz, Dittmar):
Hier wird die Sprache im Text geglättet. Dialekte werden sprachlich nicht abgebildet, Zwischenwörter wie „ähm“ oder „hm“, Satzabbrüche oder Stotterer weggelassen. Das Transkript soll vor allem gut lesbar sein, auch Umgangssprache wie „sorry fürs Zuspätkommen, hab’n Bus verpasst“ wird in Hochdeutsch geschrieben: „Tut mir leid, dass ich zu spät komme, ich habe den Bus verpasst“. Auch die Interpunktion sollte dementsprechend sinnvoll gesetzt werden.
2. Lautsprachliche oder erweiterte Transkription:
Sind auch sprachliche Aspekte und Verhaltensweisen Thema der Untersuchung, werden sie mittranskribiert. Verzögerungen und Füllwörter werden im Transkript übernommen, Pausen und unverständliche Passagen werden mit (…) und (unv.) gekennzeichnet. Auch Dialekte, Betonungen und eventuell das Gespräch beeinflussende Hintergrundgeräusche (z.B. Telefonklingel) werden dargestellt.
3. Komplexe Transkriptionsregeln wie die nach Bohnsack sowie die Verfahren TiQ, HIAT und GAT2:
Sie dienen dazu, das Gesprochene exakt so wiederzugeben, wie es gesagt wurde. Mit der jeweiligen Länge von Betonungen, der Länge von Pausen, wechselnden Lautstärken in der Aussprache, Wortabbrüchen, Überlappungen, Sprechergeschwindigkeit, umgangssprachliche Ausdrucksweisen usw. Auch Kommentare zu nicht gesprächsrelevanten Ereignissen, z.B. knallt irgendwo eine Tür zu, werden notiert, besondere Akzente, z.B. ein lachend ausgesprochenes „nein“, sowie die nonverbale Kommunikation in Form von Mimik (z.B. Augenzwinkern) und Gestik.
Das Transkriptionsverfahren nach GAT unterscheidet drei Abstufungen in der Genauigkeit: das Minimaltranskript, das Basistranskript und das Feintranskript. Letzteres gibt sämtliche Aspekte im Ausdruck des Sprechers wieder, nonverbale Feinheiten werden in Form von Symbolen und Grafiken abgebildet.
Nach komplexen Transkriptionsregeln erstellte Texte sind nicht mehr nach normalen Lesegewohnheiten lesbar, sie haben fast schon eine gewisse Ähnlichkeit mit Notenpartituren. Diese Verfahren werden sehr selten, in der Regel hauptsächlich in den Sozialwissenschaften und in der Linguistik genutzt.
Es lohnt sich auf jeden Fall, sich die Arbeit leichter zu machen und für die Transkription eine Spracherkennungssoftware wie GoSpeech zu nutzen. GoSpeech nimmt dem Interviewer viele Aufgaben ab: Sie erspart die manuelle Transkription, sie fügt automatisch Zeitmarken ein und sie erkennt und kennzeichnet die verschiedenen Sprecher. Auch für die Verfeinerung des Transkripts gemäß der komplexen Transkriptionsregeln ist GoSpeech hilfreich: Zur Nachbearbeitung des Textes im Online-Editor kann die Audio-Aufnahme synchron dazu abgespielt werden, der Verfasser verschiedene der oben genannten Aspekte also bequem ergänzen.
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